Eiserner Vorhang - ein Synonym
Ende der 1940er-Jahre errichtet, existierte der "Eiserne Vorhang" bis Ende der 1980er-Jahre und wurde auch in die kartographische Darstellung Europas einbezogen. Dadurch wurde, bildlich gesehen, die klar gezogene Differenz zwischen Systemgrenzen, also die Grenze zwischen den Bündnisblöcken in Europa auf den Landkarten Europas sichtbar.
Im Jahr 1946 wurde vom damaligen britischen Premierministers Winston Churchill in Fulton, Missouri, in seiner Rede - „…From Stettin in the Baltic to Trieste in the Adriatic, an iron curtain has descended across the Continent …“ - der "Eiserne Vorhang" als einer der „unverzichtbaren Begriffe im Vokabular des Kalten Krieges“ als politische Metapher geprägt.
So wird der Begriff als Synonym für die Blockbildung im Sinne der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Abschottung der staatssozialistischen Ländern Mittel- und Osteuropas nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Gleichzeitig wird der Begriff "Eiserne Vorhang" (ursprüngliche Bezeichnung für einen feuersicheren und rauchdichten Vorhang im Theater) für die Bezeichnung technischer Grenzbefestigungen verwendet. Nach dem "Fall des Eisernen Vorhang"s 1989 ging der Begriff als Bezeichnung für das Grenzsystem in den gesamteuropäischen Sprachgebrauch über.
Mehr als 40 Jahre lang teilte eine streng bewachte Grenze mit Stacheldraht und Minenfeldern Europa in zwei unüberwindbare Blöcke. Durch den Eisernen Vorhang getrennt und von kongruenten Weltanschauungen gelenkt, entwickeln sich die Staaten West- und Osteuropas in unterschiedliche Richtungen. Durch die Teilnahme am Marshallplan erleben westliche Staaten wie Deutschland oder Österreich einen einzigartigen Wirtschaftsaufschwung, das so genannte „Wirtschaftswunder“. Während in den östlichen Staaten keine Kapitalspritze mithalf die Wirtschaft zu beleben. Die Wirtschaft der osteuropäischen Länder entwickelte sich langsamer als in den Ländern Westeuropas. Im Osten setzte sich der Kommunismus durch während sich im Westen demokratische Regierungsformen verbreiteten.
In den Jahren 1989 und 1990 gelang es den Staaten Osteuropas Ungarn, DDR, Tschechoslowakei, Polen, Bulgarien und Rumänien sich selbst aus dem kommunistischen Diktat zu befreiten. Die Umschwünge - und das war eine Besonderheit - verliefen alle nahezu gewaltlos. Diese so genannte „sanften Revolution“ setzte den Grundstein für eine europäische Integration und die Erweiterung der Europäischen Union durch die osteuropäischen Länder.